Handelsembargos: Überlebenshilfe für unliebsame Regierungen

Handelsembargos und Wirtschaftssanktionen erleben eine Renaissance. Mit ihnen wollen „Senderländer“ wie aktuell die USA und die EU unliebsam handelnde „Zielländer“ wie Russland wirtschaftlich schädigen und so ihre Regierungen zu Verhaltensänderungen zwingen. Weil internationale Embargos heutzutage meist breit befolgt werden, sind sie wirtschaftlich sehr wirkungsvoll. Daraus folgt aber nicht, dass sie auch politisch wirksam sind. Vielmehr lehren Theorie und Erfahrung das Gegenteil.

Die Verfechter von Handelsembargos hoffen, dass die Verschlechterung der Wirtschaftslage die unliebsame Regierung und ihre Entourage wirtschaftlich direkt schädigt, die Finanzierung ihres Machtapparats erschwert, zu verstärkter Opposition führt und so einen Kurswechsel oder die Absetzung der Regierung herbeiführt.

Tatsächlich verknappen Handelsembargos im Zielland die Importgüter und treiben einen Keil zwischen Inlands- und Weltmarktpreise, während Exportgüter an Wert verlieren. Dadurch sinkt zwar das Realeinkommen der Bevölkerung, der Regierung aber nützt es zumeist. Verantwortlich dafür ist die Entwicklung der relativen wirtschaftlichen Möglichkeiten von Regierung, Oppositionsgruppen und Bürgertum aufgrund von drei ökonomischen Mechanismen. Mehr zum Thema
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