Wissenstransfer in die Baltischen Staaten

Am 7. Mai besuchte eine Delegation der Heifer Baltic Foundation aus Litauen das VMI. Ziel des Besuches war eine Beratung, wie die Stiftung ihre Aktivitäten in den nächsten Jahren so umbauen kann, dass sie unabhängig von jährlichen Zuschüssen aus den USA ihrem Auftrag nachkommen kann.

Die Stiftung Heifer International wurde von Dan West, einem amerikanischen Farmer, 1944 in den USA gegründet. Er war der Überzeugung, über die Entwicklung besserer familiärer wie kommunaler Strukturen die Solidarität innerhalb der ländlichen Bevölkerung stärken und somit eine nachhaltige Entwicklung fördern zu können. Seit gut 10 Jahren unterstützt die Stiftung auch Projekte in den Baltischen Staaten. Konkret verschenkt sie verschiedenen Bauern aus einem bestimmten Dorf Saatgut und Nutztiere. Die Schenkung ist mit der Auflage verknüpft, dass die Beschenkten einen Teil ihrer ersten Ernte respektive des Nachwuchses der Tiere an andere Familien im Dorf weitergeben müssen. Dieses Schneeballsystem soll dazu führen, dass allmählich der Lebensstandard der gesamten Dorfbevölkerung besser wird. Gleichzeitig sollen aber auch die Beteiligten am konkreten Beispiel erfahren, wie sich dank Solidarität der Wohlstand der gesamten Bevölkerung verbessert.

Nach 10 Jahren kann die Stiftung auf viele erfolgreiche Projekte zurückblicken. Heifer International möchte sich selber deshalb allmählich zurückziehen und die Weiterführung des Programms der lokalen Organisation Heifer Baltic Foundation überlassen. Eine Delegation ist nun daran, diesen Übergang in die Unabhängigkeit zu planen. Unterstützt wird sie dabei durch die Litauische Gemeinschaft in der Schweiz. Bei ihrem Besuch am VMI wurde mit der Vize-Direktorin sowie der Projektkoordinatorin diskutiert, wie ein künftiges Geschäftsmodell der Stiftung aussehen könnte. Neben der Erschliessung neuer Finanzierungsquellen wurden auch Themen wie der künftige Marktauftritt, weitere Betätigungsfelder, Fragen der Organisation und des Controllings diskutiert sowie die nächsten Schritte definiert.

Der Kontakt des VMI zu NPO der Baltischen Staaten hat bereits eine langjährige Tradition. Seit rund 20 Jahren, als Prof. Dr. Ernst-Bernd Blümle, Gründer des VMI, nach Vilnius reiste, finden in unregelmässigen Abständen Kontakte ins Baltikum statt. Die Entwicklung des NPO-Sektors über Wissenstransfer ist entsprechend auch eines der beiden Hauptziele der Ernst-Bernd Blümle Stiftung, die das VMI nach dem Tod seines Gründers errichtet hat. Das hier vorgestellte Beratungsprojekt ist eine Form, wie diese Unterstützung konkret erfolgt.

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