Neuer Dekan

Prof. Dr. Reiner Eichenberger

-Als Ökonom bin ich halb Zürcher und halb Fribourger. 17 prägende Jugendjahre verbrachte ich an der Uni Zürich als Student, Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter von Peter Zweifel und Bruno Frey. Ebenfalls 17 Jahre halte ich nun den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft in Fribourg. Die Ablehnung eines Rufs im Jahr 2000 an die LMU München – unter anderem weil meine Familie in Feldmeilen bleiben wollte – war auch eine langfristige Entscheidung für Fribourg. Da gefällt es mir unter anderen aus zwei Gründen. Wissenschaftlich besehen sind alle Schweizer Wirtschaftsfakultäten ausser Zürich plus minus gleich gut. Manche Fakultäten möchten trotzdem etwas besser sein. Das bringt aber hauptsächlich Stress, solange man eben nicht wirklich besser ist. Die Fribourger sind da bescheidener, deshalb haben wir weniger Stress.

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Interessant wird sein, wie sich das entwickelt: Mit den tollen letzten Berufungen wird das Anspruchsniveau wohl steigen. Als zweite grosse Stärke hat Fribourg mehr hervorragende Studierende als es seine Grösse erwarten lässt. Deshalb kann man hier international voll wettbewerbsfähige MitarbeiterInnen finden, die grossartige WissenschaftlerInnen und hervorragende ÖkonomInnen werden. Und was sind gute Ökonomen? Das sind nicht Prediger der Markteffizienz, sondern Spezialisten für das allgegenwärtige Marktversagen und dessen Heilung. Weshalb sind sie dann trotzdem so marktfreundlich? Weil Politik als die vermeintliche Alternative zum Markt nichts anderes als ein besonders wichtiger Markt ist, nämlich der Markt für politische Dienstleistungen. Entsprechend sind gute Ökonomen auch die Spezialisten für Politik- und Staatsversagen und seine Heilung – und leider oft auch seine Unheilbarkeit.

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