15 Jahre Zugehörigkeit zu unserer Fakultät an der Universität Fribourg sind eine lange Zeit, aber normalerweise nicht lang genug, um nach Seniorität als neuer Dekan an der Reihe zu sein.
So spiegelt sich in meiner Wahl vor allem wider, wie jung sich die Fakultät nach dem abgeschlossenen Generationenwechsel präsentiert, mit hervorragend ausgewiesenen neuen Kolleginnen und Kollegen, die ein hohes Anspruchsniveau in Forschung und Lehre garantieren. Es ist ein anregendes Umfeld, in dem ich gerne arbeite. Ich habe an der Universität Münster studiert, die in Betriebswirtschaftslehre zu den ersten Adressen in Deutschland zählt.
Auch die Stadt ist für Studierende sehr attraktiv – und doch würde ich heute keinen Studienort mehr wählen, an dem Einführungsvorlesungen per Video in einen anderen Hörsaal übertragen werden, weil der grösste Saal „nur“ 900 Plätze fasst. Hätte ich die Studienangebote in Fribourg gekannt, wäre ich früher gekommen.
So aber wechselte ich für das Doktoratsstudium und die Habilitation an die Universität Augsburg und erhielt danach die Chance, die Professur für Finanzmanagement und Rechnungswesen hier an der Universität Fribourg zu übernehmen. Einen Ruf an die FU Berlin lehnte ich vor einigen Jahren ab, zum Teil aus privaten Gründen, aber auch weil es mir in Fribourg gut gefällt.
Meine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Asset Management, Derivate und strukturierte Produkte sowie Unternehmensbewertung, wobei meine Projekte meistens empirisch ausgerichtet sind. Aktuell untersuche ich zum Beispiel anhand von Dividenden-Futures, wie sich die Risikobewertung am Aktienmarkt auf kurze und lange Sicht unterscheidet. In das neue Amt bringe ich frühere Erfahrungen als Vize-Dekan und Examensdelegierter mit.
Ausserdem habe ich vier Jahre lang die Forschungskommission des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Fribourg geleitet.
Prof. Dr. Martin Wallmeier