Welche Faktoren zeichnen sich für Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern verantwortlich? Auf diese Frage versuchen statistische Lohn-Dekompositionen eine Antwort zu geben. Sie zerlegen Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern in einen „erklärten“ Anteil, der sich auf beobachtete Faktoren wie z.B. Bildung und Berufswahl zurückführen lässt, sowie in einen „unerklärten“ Anteil. Letzterer wird durch Faktoren begründet, die sich meist nicht in Daten messen lassen, wie arbeitsrelevante Persönlichkeitsmerkmale oder Diskriminierung.
Der Lehrstuhl für Angewandte Ökonometrie und Politikevaluation von Prof. Martin Huber befasst sich mit der Weiterentwicklung derartiger Dekompositionen. Standardmethoden berücksichtigen z.B. nicht, dass der Familienhintergrund (z.B. Bildungsstand der Eltern) einen Einfluss auf das Erwerbsleben und somit auf das Ergebnis der Dekomposition haben kann. Ziel ist es, Methoden bereitzustellen, die diese und andere relevante Faktoren in Dekompositionen integrieren um deren Aussagekraft zu verbessern.