In einer Serie von Beiträgen auf der Online-Plattform „etailment“ berichten Prof. Dr. Dirk Morschett von der Universität Fribourg und drei Kollegen von Universitäten in Deutschland und Österreich über Mega-Trends im Detailhandel. Die Grundlage der Beiträge ist der HandelsMonitor – eine Trendstudie, die die Autoren seit vielen Jahren gemeinsam erfassen. Die Ausgabe 2020 ist im Sommer erschienen und befasst sich mit den vielfältigen Veränderungen, denen der Handel in den nächsten zehn Jahren vermutlich ausgesetzt ist.

Auf der populären Online-Plattform etailment hat sich Prof. Dirk Morschett bislang in drei Beiträgen mit wichtigen Entwicklungen im Handel befasst.

Ein gesellschaftlich sehr positiver Mega-Trend ist der zunehmende Fokus des Detailhandels auf Nachhaltigkeit, die sich zunehmend zu einem Standard entwickelt und sich z.B. in nachhaltigen Sortimenten, in Verpackungseinsparungen, in einer nachhaltigen Logistik und in nachhaltigen, energieeffizienten Läden manifestiert. Obwohl hier viele Händler sehr aktiv sind und auch der rechtliche Rahmen immer strenger wird, können Detailhändler weiterhin mit einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie Wettbewerbsvorteile erzielen.

Drastische Veränderungen werden sich auch in der Logistik des Handels ergeben. Diese werden v.a., aber nicht nur, vom stark zunehmenden Online-Handel und Omnichannel-Handel geprägt, bei denen der Kunde immer stärker erwartet, seine Online-Käufe nicht nur „sofort“ nach Hause geliefert zu bekommen, sondern auch an andere Ort, z.B. ins Büro oder – z.B. für Snacks und Mahlzeiten – sogar in den Park. Auch neue Transporter werden getestet – von Drohnen bis zu Minirobotern für die Auslieferung.

Ein dritter Mega-Trend, der sich aber für den Handel sehr bedrohlich auswirken kann, ist der Trend zur Vertikalisierung. Bei der Vertikalisierung, auch als "Direct -to-Consumer" bezeichnet, umgehen Markenhersteller den Handel und verkaufen direkt an den Endkunden. Dabei stellt sich letztlich die Frage, warum Hersteller den Handel umgehen wollen, was dies für die Existenzberechtigung des Handels bedeutet, wie der Handel weiterhin relevante Wertschöpfung für seine Partner in der Wertschöpfungskette erbringen kann und wie er auf die Bestrebungen der Hersteller reagieren kann.