Top-Investor und Alumnus Dr. Klaus Hommels als Redner am Europatag – Innovation in Europa

Zum Festvortrag am 46. Europatag der Universität Freiburg, den das Rektorat gemeinsam mit dem Zentrum für Europastudien unter Leitung von Prof. Dirk Morschett jährlich veranstaltet, konnte in diesem Jahr ein Top-Investor begrüsst werden, der zugleich Alumnus der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät ist.

Am Mittwoch, 4. Mai, redete Dr. Klaus Hommels, Gründer und Chairman von Lakestar, zu «Innovation in Europa: Standortbestimmung und Perspektiven». Klaus Hommels hat sein Lizenziat und sein Doktorat an der Universität Freiburg absolviert.

Top-Investor und Alumnus Dr. Klaus Hommels als Redner am Europatag – Innovation in Europa

Dr. Klaus Hommels, Gründer und Chairman, Lakestar, bei seinem Auftritt in Fribourg

Klaus Hommels zählt zu den führenden Venture-Capital-Investoren in Europa. Er hat in zahlreiche bekannte Technologieunternehmen investiert. So war er beispielsweise ein früher Anleger bei Skype, Xing, Facebook, Spotify und Airbnb. 2012 gründete er Lakestar, nachdem er zuvor mit der Hommels Holding seinen eigenen Venture-Capital-Fonds etabliert hatte. 2021 lancierte er einen neuen Start-up-Fonds, der laut Bilanz erneut der grösste Tech-Venture-Fonds Europas ist.

In seinem leidenschaftlichen Appell für Innovation und Wagniskapital zeigte er zuerst auf, dass der Wohlstand Europas zu einem grossen Teil auf Innovationen basiert, die im letzten Jahrhundert geschehen sind, so bei den grossen Automobilherstellern. Dann zeigte Dr. Hommels, dass die Abhängigkeit von Innovation und Technologie heute unterschätzt wird. Technologien wie Algorithmen, Big Data, Blockchain, Künstliche Intelligenz wären zwar bereits omnipräsent, aber wir würden dennoch die Bedeutung unterschätzen, weil sie sich zunächst eher langsam entwickeln, aber irgendwann einen «Point of no return» erreichen, bei dem die Bedeutung und damit auch die Abhängigkeit exponentiell zunimmt.

Digitale Plattformen wie Google, Amazon, Apple und Netflix kontrollieren schon heute die Infrastruktur des Alltags. Tech-Unternehmer wie Elon Musk sind nicht nur führend bei der Positionierung von Satelliten im All, sondern auch bei der Nutzung der Satelliten, z.B. für das künftige autonome Fahren. Derartige «Basistechnologien» haben eine enorme Breitenwirkung, die sich von der Kommunikation über die Medienbranche bis eben hin zur Automobilindustrie erstreckt und damit einen enormen Einfluss auf die künftigen Wirtschafts- und Machtstrukturen mit sich brint.

Mit diesen Beispielen zeigte Hommels zugleich auf, dass keines der genannten Unternehmen europäisch ist, sondern dass die USA (z.B. Apple, Alphabet, Meta, Amazon, Microsoft, Paypal) und Asien (z.B. Alibaba, Tencent, Samsung) die Liste der wertvollsten Tech-Unternehmen der Welt beherrschen und dass sich Europa mittlerweile davon abhängig gemacht hat. Eine Ursache dafür sei das Investitionsverhalten. Relativ zum Bruttoinlandsprodukt wird in Europa nur ca. 1/3 der Summen in Venture Capital investiert als in den US. Das Ergebnis sei, dass selbst innovative europäische Tech-Unternehmen früher oder später von amerikanischen Kapitalgebern abhängig werden.

Auch in der volkswirtschaftlichen Perspektive zeigte Hommels, dass in den USA seit 1995 Unternehmen, die mit Venture Capital finanziert sind, insgesamt 6 Mio. Arbeitsplätze geschaffen haben und heute 50% der gesamten F&E-Ausgaben der gelisteten Unternehmen in den USA aufbringen.

Sein wesentlicher Appel war an die Politik und an Investoren gerichtet, die enormen Wachstumschancen von neuen Unternehmen nicht zu unterschätzen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in Venture Capital zu schaffen (damit z.B. Pensionskassen stärker in diese Anlageklasse investieren können, wie es in den USA üblich ist) und nicht nur auf das Risiko beim «Risikokapital», sondern stärker auf die Chancen beim «Venture Capital», also der Förderung innovativer und bahnbrechender Unternehmungen zu schauen. Dies sei sowohl für den individuellen Investor als auch für die europäischen Volkswirtschaften und Gesellschaften insgesamt entscheidend für den Wohlstand in der Zukunft.

Einige Berichte zu Klaus Hommels finden sich auch in Zeitungen und Fachzeitschriften, z.B.

 

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