Anlässlich des 47. Europatags der Universität Freiburg besuchte Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission, im März 2023 unsere Universität, um über die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU zu sprechen. Wie jedes Jahr, wurde der Europatag gemeinsam vom Rektorat und dem interfakultären Zentrum für Europastudien organisiert. Der Besuch des EU-Kommissars an der Universität Freiburg stiess auf sehr grosses Interesse beim Publikum, mit einem vollen Saal, und er löste ein grosses mediales Echo aus.
Šefčovič leitet die Arbeit der Kommission zu den Beziehungen der EU zu Nicht-EU-Ländern, einschliesslich der Schweiz. Er betreut insbesondere die laufenden Diskussionen über die künftigen Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU nach dem Abbruch der Verhandlungen über das institutionelle Rahmenabkommen durch die Schweiz im Mai 2021. Es haben seither bereits acht Gesprächsrunden stattgefunden, die jedoch nicht zu einem Durchbruch geführt haben.
Nach Begrüssungsworten durch die Rektorin der Universität, Prof. Astrid Epiney, Herrn Staatsrat Jean- François Steiert, und den Direktor des Zentrums für Europastudien, Prof. Dirk Morschett, betonte der EU-Kommissar in seiner Rede, dass "der Status quo keine Option ist" und dass "die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU mit der Zeit gehen müssen". Er bezog sich damit auf das Rahmenabkommen, das eine dynamische Rechtsübernahme vorsehen würde. Er machte aber auch deutlich, dass er die unterschiedlichen Interessen der EU und der Schweiz verstehe und dass es bei den Verhandlungen einen Ausgleich der Interessen geben müsse. In seiner optimistischen Rede, in der er dennoch die Vorstellungen der EU klar formulierte, setzte er das Ziel, die Verhandlungen bis zum Sommer 2024 abzuschließen.
Nach seinem Vortrag an der Universität Freiburg reiste Šefčovič weiter nach Bern, zu einem Abendessen mit Ignazio Cassis und zu Gesprächen mit den Sozialpartnern sowie den beiden Aussenpolitischen Kommissionen.
In diesem Sinne freut sich die Universität Freiburg, mit der Einladung von Maroš Šefčovič in die Schweiz auch einen Beitrag zum weiteren Dialog geleistet zu haben.
