Am Lehrstuhl für Mikroökonomie wurden kürzlich zwei Studien zum Thema Nachhaltigkeit veröffentlicht. Bei beiden handelt es sich um verhaltensökonomische Experimente.
Das erste wurde im Forschungslabor FriLab hier im Haus durchgeführt. Es misst die Nachfrage nach Informationen zu Fleischherstellung und variiert zufällig, wer zuvor ein Stückchen Fleisch zum Naschen bekommt. Ein Resultat: Probanden, die gerade etwas Rindfleisch gegessen haben, vermeiden häufiger Informationen zum Thema ‘Umweltkonsequenzen der Rindfleischproduktion’. Die Studie ist unter dem Titel “Appetite for Ignorance: Does eating meat cause information avoidance about its harms?” im Fachjournal European Economic Review erschienen.

Schwarzsee – Senseland Tourismus, Fotograf Pascal Gertschen

Die zweite Studie entwickelt ein spieltheoretisches Modell von nachhaltigem Handeln, das in einem Online-Experiment überprüft wird. Es zeigt beispielsweise, dass man durch das Lockern einer Zielvorgabe, Probanden dazu bewegen kann, auch etwas zur Nachhaltigkeit der Gruppe beizutragen. Im Lichte dieses Resultats wäre eine Technologie, die es erlaubt, die Ziele für den CO-Austoss zu senken, nicht eine Alternative, sondern eine wichtige Ergänzung zu einer Veränderung im Umweltverhalten. Die Studie ist unter dem Titel «Sustainability as a dynamic game» in der Fachzeitschrift Journal of Environmental Economics and Management erschienen.

An beiden Studien sind neben Prof. Büchel verschiedene (ehemalige) Mitarbeitende des Departementes für Volkswirtschaftslehre beteiligt, nämlich Corinne Dubois, Stephanie Fuerer, Tjasa Maillard-Bjedov, Anis Nassar und Bénédicte Droz.

Hier geht’s zu den beiden Studien: